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Liga für Kindergesundheit fordert Verbesserung in der Versorgung von Kindern ein

Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit warnt vor gravierenden Versorgungslücken und fordert chancengerechten Zugang zu medizinischer Betreuung

12. April 2025

Im Ö1 Mittagsjournal vom 7. April 2025 wurde die unzureichende medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Österreich thematisiert. Anlass war der Weltgesundheitstag, an dem die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit auf gravierende Versorgungslücken aufmerksam machte und rasche Verbesserungen fordert.

Aktuell stehen rund 300 niedergelassene Kassenärzt*innen für etwa 1,8 Millionen Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Lange Wartezeiten auf Therapieplätze sowie zu wenig kindgerechte Erklärungen sind die Folge. "Es gibt Gebiete mit hoher Versorgungsdichte, aber auch Regionen, die stark unterversorgt sind", betont Carolin Culen, Geschäftsführerin der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit. Dies betrifft nicht nur die kinderärztliche Versorgung, sondern auch Leistungen wie Psychotherapie, Physiotherapie, Logopädie und Psychologie.

Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit warnt außerdem: Besonders bei Kindern können Wartezeiten von drei, sechs oder neun Monaten schwerwiegende Folgen haben. Chronifizierungen und verschlechterte Gesundheitszustände seien die Folge – mit langfristigen Auswirkungen auf die individuelle Entwicklung und zusätzlichen Kosten für das Gesundheitssystem.

Christian Kienbacher, ärztlicher Leiter des Ambulatoriums für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Wien-Floridsdorf, unterstreicht die Bedeutung frühzeitiger Intervention: Gerade im Vorschulalter seien Therapien wie Ergotherapie oder Logopädie entscheidend für die Entwicklungschancen der Kinder.

Ein weiteres Problem: Wer es sich leisten kann, weicht zunehmend auf Wahlärzt*innen und private Therapieangebote aus. Ob ein Kind die nötige medizinische oder therapeutische Versorgung erhält, dürfe jedoch nicht vom Einkommen, Wohnort, Bildungsniveau oder der Sprache der Eltern abhängen, so Culen. Gesundheitschancen müssten allen Kindern gleich offenstehen.

Die Österreichische Liga für Kinder- und Jugendgesundheit appelliert eindringlich an die Politik, Maßnahmen zu setzen, um die Versorgungslücken zu schließen und allen Kindern in Österreich einen chancengerechten Zugang zu Gesundheitsleistungen zu ermöglichen.

Den Beitrag vom 07.04.2025 Ö1 Mittagsjournal können Sie unter folgendem Link noch bis 14. April nachhören: