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#besser­behandelt.at

Wo es sonst noch brennt

Diagnose zu spät

Eine seltene Erkrankung ist tatsächlich selten - Menschen mit seltenen Erkrankungen gibt es aber überraschend viele:

  • Die durchschnittliche Dauer bis zur Diagnose einer seltenen Erkrankung beträgt 5 Jahre, „in denen betroffene Personen zu verschiedenen fachärztlichen Angeboten pilgern, lange keine oder falsche Diagnosen bzw. Therapien erhalten, oft auf Unverständnis stoßen und nicht selten als Hypochonder abgestempelt werden“

  • Die Kompetenzzentren sind dünn gesät, Anfahrtswege von mehreren Stunden sind keine Seltenheit. Ein normales Leben im sozialen Umfeld und in Kindergarten oder Schule ist in vielen Fällen nicht möglich

Orthopädie ohne Kinder

  • Die Kinderorthopädie befindet sich in Österreich in einer prekären Lage: Durch die Zusammenlegung der Fächer Orthopädie und Traumatologie wurden (ohne die international übliche Einrichtung eines Spezialfaches Kinderorthopädie) die Ausbildungsqualität, Zahl der Kinderorthopäd*innen, personelle, zeitliche und räumliche Ressourcen und somit die Versorgung zumeist chronisch schwer bewegungsbeeinträchtigter Kinder und Jugendlicher massiv reduziert

  • Die seit Jahren geforderte Kostenübernahme der Hilfsmittelversorgung aus einer Hand für kranke Kinder und Kinder mit Behinderungen ist nach wie vor nicht gelöst

  • Die Transition und institutionelle Weiterversorgung von Kindern mit schweren Bewegungs- und Mehrfachbehinderungen ist im Gegensatz zu Deutschland in Österreich nicht gesetzlich geregelt

Wo ist ein*e Pfleger*in?

  • Seit 2016 gibt es keine spezialisierte 3-jährige Ausbildung zum*zur diplomierten
    Kinderkrankenpfleger*in mehr. Kinder sind aber keine kleinen Erwachsenen. Um sie
    entsprechend zu pflegen und ihre Familien zu unterstützen, braucht es fachlich
    ausgebildete Pflegepersonen.
  • Über 200.000 Kinder und Jugendliche wachsen mit einer chronischen Erkrankung auf. Unser Bildungssystem ist darauf nicht vorbereitet. School Nurses könnten einen entscheidenden Beitrag leisten
  • Bis zum vollendeten 18. Lebensjahr werden Kinder/Jugendliche und ihr Familiensystem durch Pflegepersonen mit der Spezialisierung Kinder/Jugendlichenpflege betreut, - und dann?

  • Die betroffenen Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen und ihre Familien stehen mit ihren Sorgen, Ängsten, Diagnosen und weiterführenden Anliegen (pflegerisch, medizinisch, therapeutisch) weitgehend alleine da.
  • Kinder und Jugendliche mit chronischen oder schweren Erkrankungen werden aus dem
    Krankenhaus entlassen, und dann?
  • In Österreich gibt es keine ausreichende und einheitliche Regelfinanzierung und keine
    gesetzlich verankerten einheitlichen Rahmenbedingungen für pädiatrische Pflegedienste.

Fremd und schlecht behandelt

  • Unser Gesundheitssystem ist für eine gute Versorgung von Flüchtlingskindern denkbar schlecht gerüstet, dabei wäre Österreich laut Genfer Flüchtlingskonvention verpflichtet, geflüchteten Kindern und Jugendlichen dieselbe medizinische Betreuung zukommen zu lassen wie der restlichen Bevölkerung

  • Für die Behandlung geflüchteter Kinder und Jugendlicher fehlt es überall an Expertise in Migrationsmedizin, an Dolmetscher*innen, standardisierten Diagnoseprogrammen, an Unterstützung der Eltern und vor allem an Zeit

  • Es gibt keinerlei Datenerfassung zum Gesundheitszustand von Flüchtlingskindern. Es ist nicht einmal offiziell bekannt, wie viele in Österreich leben und wie viele von ihnen laufend ärztliche Hilfe und Unterstützung brauchen

  • Die Situation unbegleiteter minderjähriger Geflüchteter ist menschenrechtswidrig, im Gesundheitssystem haben diese Kinder und Jugendlichen bei medizinischen Eingriffen keine Unterstützung und gesetzliche Vertretung

Zuckerkrank und schlecht versorgt

  • Die Versorgungslage für ca. 3500 Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre mit Diabetes (Zuckerkrankheit) in Österreich ist prekär

  •  Es gibt viel zu wenige Personalstellen für die multidisziplinäre Betreuung in den
    Spezialzentren mit Ambulanz

  • Die zusätzlich erforderliche mobile Betreuung ist nur in einem Bundesland
    vollständig umgesetzt.